Das Wechselspiel von Aufmerksamkeit und Unaufmerksamkeit
Für eine Sache aufmerksam sein, bedeutet gegenüber anderen Dingen unaufmerksam bleiben. Ist uns das eigentlich immer bewusst?
• Die Eltern wollen die Aufmerksamkeit ihrer Kinder und umgekehrt.
• Die Lehrer wollen im Unterricht die Aufmerksamkeit ihrer Schüler.
• Die Firmen wollen mit der Werbung die Aufmerksamkeit ihrer Kunden.
• usw.
Alle wollen AUFMERKSAMKEIT – d.h. alle wollen die Konzentration der Wahrnehmung einer Zielperson auf bestimmte selbst gesandte Stimuli.
Das Gehirn hat aber nur eine eingeschränkte Verarbeitungskapazität, weshalb es nicht sehr viele Reize gleichzeitig verarbeiten kann.
Es muss also selektieren, welche Informationen von Bedeutung sind und mit Aufmerksamkeit bedacht werden müssen und welche Informationen ausgeblendet werden können.
Nun gibt es auch noch Menschen mit dem so genannten ADS, deren Wahrnehmungsspanne größer ist und deren Selektionsvermögen außerdem nicht besonders gut funktioniert. Ihre Wahrnehmung ist vergleichbar mit dem Panorama eines Weitwinkelobjektivs. Und ihre Selektionsfähigkeit kann man sich wie ein unscharfes Foto vorstellen – die Fokussierung auf EINEN wichtigen Reiz fällt ihnen extrem schwer.
Stellen Sie sich nun eine wenig strukturierte Unterrichtssituation vor mit zahlreichen akustischen Reizen (Unruhe und auditiver Unterricht). Unser Gehirn hat jetzt jede Menge mit der Selektion zu tun – ein ermüdender Prozess für alle und für Menschen mit ADS fast unmöglich.
Dazu kommt, dass einige Reize automatisch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen (z.B. ein lautes Geräusch, eine schnelle Bewegung, das Stören eines Mitschülers).
Der Prozess der Aufmerksamkeitszuwendung ist also einerseits gekennzeichnet durch die Orientierung und Selektion eines angebotenen Reizes (Aufmerksamkeit) UND andererseits durch die Unaufmerksamkeit gegenüber anderen Reizen.
Vorrang haben dabei neuartige Reize und emotional belegte Informationen. „Je emotionsgeladener eine Wahrnehmung ist, desto leichter fällt es uns, unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten. Bedürfnisse, Interessen, Einstellungen und Motive spielen daher bei der Entstehung und Verteilung der Aufmerksamkeit eine große Rolle.“ (Wikipedia) Und wenn wir Aufmerksamkeit möchten, machen wir uns das gezielt zu Nutze.
Das bedeutet für die Kommunikation von Eltern mit Kindern, Lehrern mit Schülern und Werbeleuten mit Kunden, dass wir immer dann unser eigenes Handeln reflektieren müssen, wenn die Aufmerksamkeit nicht wie gewünscht auf uns fällt.
Ist unser Angebot interessant genug, um Aufmerksamkeit zu erlangen? Wenn nicht, können wir daran arbeiten.
Möchten Sie mehr darüber lernen: als Eltern, wenn Ihr Kind Konzentrationsprobleme bei den Hausaufgaben und in der Schule hat – oder als Lehrer, wenn Sie Schüler in der Klasse haben, die regelmäßig Ihren Unterricht stören?
Nehmen Sie mit mir Kontakt auf – eine E-Mail an staerkencoach@aol.com genügt oder besuchen Sie einfach meine Kompakt-Seminare – die Abkürzung zu Ihrer neuen Strategie.
Ich freue mich auf Sie.
Ihr ADS-Staerkencoach und OptiMind-Konzentrations-Trainer
Heike Werner-Reinbold